Heute vor einer Woche haben fünf Köpfe geraucht.
Vier von den Teilnehmerinnen.
Und einer von mir.
Und das, obwohl an diesem Wochenende fünf Würmlis das Sagen hatten.
Würmlis?!?
Was es damit auf sich hat, erkläre ich weiter hinten im Text ;o)
„Was will ich eigentlich?“ war ja das Motto des Workshops, in dem es vor allem um eines gehen sollte:
Um das ICH in vorstehendem Satz. Und mal nicht um das, was andere wollen, was man wollen soll.
Klingt verschwurbelt?
Ist es auch – und fühlt sich meistens auch so an.
Viele kennen es als das typische „Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich will!“ oder „Ich habe so ein diffuses Knäuel im Kopf.“ oder „So kann es nicht mehr weitergehen, aber was soll ich tun?“.
Es ist somit gar nicht so leicht, aufzudröseln, welches die eigenen Bedürfnisse sind und welches die der Anderen: die der Familie, die des Partners, die des Chefs, die der Kollegen oder die der Eltern.
Und was hat es nun mit dem „Würmli“ auf sich?
Es gibt da so eine Psychoanalytikerin und Projektleiterin an der Universität Zürich, die den Begriff des „Würmlis“ kreiert hat. Sie heißt Dr. Maja Storch und schreibt auch ganz tolle Bücher.
Ihr Würmli steht für das Bauchgefühl, das sich aus unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis speist. Man kann das Bauchgefühl auch als „implizites Wissen“ verstehen.
Dieses Würmli wird oft zugunsten des Verstandes „gewürgt“, sprich: unterdrückt. Das führt dazu, dass man unglücklich wird und nicht das tut, was man eigentlich wirklich will.
Statt dessen tut man ausschließlich das, was vernünftig ist – oder das, was andere einem raten. Aber das, was ausschließlich vernünftig ist, ist oft nicht das, was Menschen zufrieden macht.
Aber Vernunft ist doch wichtig, oder?
Ja, auf jeden Fall. Aber eben nicht nur. Wenn dabei das Würmli auf der Strecke bleibt, wird der Mensch unglücklich.
Damit zumindest die vier Würmlis der Workshop-Teilnehmerinnen wohlig schnurren, haben wir drei Tage damit verbracht, das „Eigentliche“ (also das, was für jede Einzelne wirklich wohltuend ist) kreativ hervorzukitzeln.
Was heißt hier kreativ?
Wir haben überaus bildlich gearbeitet:
Mit Unterstützung von Symbolen, Collagen, Zeichnungen und Fotos.
Und parallel dazu wurde höchst genau auf die „somatischen Marker“ geachtet – das sind die Signale, die uns unser Körper sendet. Positive somatische Marker sagen: „Das tut mir gut, damit fühle ich mich pudelwohl.“
Manchmal äußern sich somatische Marker als Empfindung, und wir sagen Sachen wie „Mir wird ganz warm ums Herz.“ (positiver somatischer Marker) oder „Das geht mir echt an die Nieren.“ (negativer somatischer Marker). Manchmal äußern sie sich als Emotionen: „Ich fühle mich plötzlich total verstimmt.“ oder „Ich fühle mich so beschwingt.“
Das ist in keinster Weise esoterisch oder spooky, sondern mittlerweile dank der Fortschritte in der Hirnforschung gut belegbar. Auch der Psychologe Gerd Gigerenzer hat dazu einige Forschungen angestellt und ebenfalls empfehlenswerte Bücher geschrieben.
Der Haken: Oft haben wir verlernt, das Bauchgefühl und die Signale unseres Körpers überhaupt wahrzunehmen.
Zum Glück kann man das üben. Und genau das haben wir getan.
Das Ergebnis:
An diesem Wochenende haben 4 hochkompetente Frauen ganz tolle Erkenntnisse für sich und ihr Würmli erarbeitet. Auch die Themen Hochsensibilität und Introversion waren jeden Tag Thema, da sie eine solche Brisanz in der Gruppe hatten.
Was mich echt freut:
Ich habe im Laufe der Woche schon motivierte Rückmeldungen über die ersten kleinen erfreulichen Schritte bekommen, die jede der Teilnehmerinnen für sich umgesetzt hat:
„Ich fühle mich tatsächlich irgendwie mit neuer Energie betankt und freue mich darauf, die Dinge und Ideen umzusetzen.“
Fast ein Jahr später kam ergänzend dieses Feedback:
„Liebe Sabine,
ja ein gutes Jahr ist es her seit dem wunderbaren Würmli-Semiar bei dir! Ich hoffe die Teilnehmer der zweiten Runde vor wenigen Wochen haben ebenso beschwingt wie ich Meck-Pom verlassen :-)
Würmli lebt weiter in mir. Ich nutze die Aufkleber aus dem Buch von Maja Storch und mache mir manchmal so eine kleine „Erinnerungskollage“. Kürzlich habe ich mir wieder so eine Kollage gemacht, ganz spontan – und auf Dinkel´schem Papier. Energie pur :-)
Damit du siehst, was du alles bewirkst sende ich dir eine Kopie in der Anlage.
Sonnige Grüße aus dem Homeoffice“
(Petra Schindler)
„…auch noch mal *direkt* vielen Dank für das tolle Wochenende in dem wirklich faszinierenden Haus! Ich war begeistert…!“
(Inga von Thomsen)
„Vielen Dank nochmal für Dein tolles Seminar. Ich bin wirklich sehr motiviert und angeregt aus den Tagen gegangen und habe mich ausgesprochen wohl gefühlt.“
(A.G.)
„Ich bin so zufrieden bei Dir abgefahren Sabine. Vielen Dank nochmal für alles!“
(Anna)
Ach, macht mich das froh!
War doch dieser Workshop schon ein lang gehegter Herzenswunsch von mir.
So hat auch mein „Würmli“, also mein individuelles Bauchgefühl, die richtigen Signale gesendet:
Es hat sich gelohnt, das Konzept zu entwickeln und mit diesen vier tollen Frauen in die Tat umzusetzen.
Danke für den schönen Bericht. Jetzt will ich mich noch lieber mal mit dir treffen! Wann passt das wohl?
Guten Morgen Martina,
ich danke dir für deinen Kommentar im Blog. Dazu maile ich dir.
Viele Grüße
Sabine