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Muffige Müsseritis

Lebe deinen Traum!
Du musst dein Ändern leben!
Das Leben ist kurz, brich die Regeln!
Turnschuhe an und raus!
Sei offen für Neues!
Finde heraus, was dir im Leben wichtig ist!

Wenn mir eines auf die Nerven geht, ist es diese ständige Müsserei. Das ist doch irgendwie voll Eltern-Kind-mäßig!

Darüber habe ich mich hier im Blog ja schon einmal aufgeregt. Und irgendwie rege ich mich schon wieder auf, weil es einfach nicht aufhört.

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Bassets sind ganz besonders Muss-aversiv

Blöderweise kommt das Müssen in unheilvoller Allianz mit Appellen daher. Appelle sind Sätze, hinter denen locker ein Ausrufezeichen stehen könnte – wenn es nicht sowieso schon da prangt.

Auch die inflationär gebräuchlichen Lebensweisheiten, die in meinen Social Media Timelines bei mir für schlechte Laune sorgen, bersten vor Appellen.

Hört endlich auf mit den Appellen! (sic!)

  • Muss wirklich jeder seinen Traumjob finden?
  • Müssen wirklich alle Menschen schlank und sportlich sein?
  • Muss ich tatsächlich vegan essen?
  • Muss ich als Coach jetzt auch Webinare anbieten, weil alle das machen?
  • Muss ich wirklich eine Social Media Strategie haben?
  • Muss ich wirklich am Unternehmen arbeiten statt im Unternehmen?
  • Muss ich in der Community der Hochsensiblen mitmischen, um dazu zu gehören?

Nix muss ich. Sterben muss ich irgendwann, so wie alle. Aber sonst?

Ich lasse mir seit einiger Zeit von keinem mehr einreden, was ich alles tun muss. Und schon gar kein schlechtes Gewissen mehr machen, wenn ich die vielen Muss-Appelle nicht befolge.

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Wenn Azubine Frieda was muss, will’se nicht…

Müssen verdirbt Wollen

Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer.

Sobald ich etwas tun muss oder soll, habe ich dazu so gar keine Lust mehr. Ist ja auch kein Wunder, erinnern diese Appelle doch arg an die eigenen Eltern oder Lehrer in der Schule. „Kind, du musst noch deine Hausaufgaben machen! Du musst noch den Tisch abräumen! Du must noch die Oma anrufen!“ 

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Du musst mir sofort ein Pansen-Stängchen reichen!

Blödsinnigerweise drangsalieren wir uns als Erwachsene selber mit dem Muss-Monster. Anstatt zu sagen „Heute Abend bin ich auf einem Geburtstag eingeladen.“ sagen wir „Ich muss heute Abend auf einen Geburtstag“.

Oder wir sagen „Ich muss unbedingt meine Buchhaltung machen.“ statt zu sagen „Spätestens morgen mache ich meine Buchhaltung.“ Das gäbe uns nämlich die Autonomie und Entscheidungshoheit zurück. Ich kann mich nämlich sehr wohl entscheiden, die Buchhaltung links liegen zu lassen…und die Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Muss-Diät

Ich versuche schon seit längerem eine Muss-Diät zu machen. Da auch mir immer wieder das Muss-Monster dazwischenfunkt, merke ich, wie stark es neuronal in meinem Gehirn verankert ist. Und wie viel Übung es erfordert.

Doch es lohnt sich. Jedes Mal, wenn ich mich beim „Müssen“ ertappe, freue ich mich. Denn dann habe ich die Chance auf eine bekömmlichere Formulierung, die dann irgendwann von ganz alleine sitzt.

Aber das muss ich noch üben!

Das lerne ich gerade. :o)

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Näh Muddi, so läuft das hier nicht!

Mit dem Muss ist nun Schluss

Gucken wir uns doch mal ein paar typische Muss-Sätze und ihre Alternativen an:

Vorher: Ich muss morgen noch meine Koffer packen.
Nachher: Ich packe morgen meine Urlaubskoffer.

Vorher: Ich muss unbedingt diesen Saustall aufräumen.
Nachher: Ich mache heute eine Stunde lang Klarschiff.

Vorher: Ich muss endlich mal wieder zum Yoga gehen.
Nachher: Donnerstag Abend ist mein Yoga-Abend.

 

Klingt doch gleich viel freundlicher, oder?

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5 Kommentare zu “Muffige Müsseritis”

  1. Stephanie D. sagt:

    Oh ja, so geht es mir auch! :)
    Ich bin auch allergisch auf „müssen“, davon krieg ich oft „Nix-Wolleritis“ und „Nix-Könneritis“ ;)

    1. Liebe Stephanie,

      ja, so eine Nix-Wolleritis und Nix-Könneritis können sich sehr hartnäckig gegen die gefürchtete Müsseritis auflehnen ;o)

      Herzliche Grüße
      Sabine

  2. In diesem Sommer rede ich nicht mehr über meinen Traum, sondern setze den um. Ziehe den Stecker hier raus und werde vier Wochen auf der Hallig Hooge ehrenamtlich arbeiten.

    … das Leben ist nämlich endlich.

    1. Das ist so ein Hammer-Vorhaben, liebe Ulrike! Das wird bestimmt eine total erkenntnisreiche Erfahrung. Bin schon gespannt, was du berichtest!

      Herzliche Grüße
      Sabine

  3. Elke Müller sagt:

    Liebe Ulrike – tolles Vorhaben, gratuliere Dir zu dieser Entscheidung !!!
    Liebe Sabine – Danke dür Deinen wundervollen Beitrag !
    Dann mache ich ganz konzentriert Verbal- Kosmerik !!!
    Und freue mich auf zwanglose Entscheidungen im Alltag !
    Und entschließe mich dazu, morgen fröhlich zu bügeln, weil ich am Mittwoch gerne Schreibkram und Ablage machen möchte…
    Die HundeFotos sind wieder herzallerliebst….

    Wünsche Dir, Deinem Mann und den 2 Frölleins eine gute Woche
    Liebe Grüße – ❤️ Elke

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