Manche Menschen wissen schon von ihrer Hochsensibilität (oder Vielbegabung), wenn sie zu mir kommen.
Andere wissen es noch nicht; da werde ich oft im Coaching hellhörig und habe so eine Ahnung, dass es sich lohnt, weiter nachzufragen.
Typische Aussagen, die ich häufiger höre:
- „Was kann ich tun, wenn die Stimmungen anderer auf mich überspringen? Ich fühle mich oft wie mein Umfeld. Die Gefühle anderer werden plötzlich zu meinen. Das schlaucht mich total.“
- „Wie kann ich nur all die Ideen unter einen Hut bringen, die ich täglich kriege? Ich werde noch verrückt dabei, weil ich nichts richtig gebacken kriege. Geschweige denn, dass ich die Dinge zu Ende bringe.“
- „Ich könnte mir andauernd neue Bücher kaufen, die ich alle noch lesen will. Es liegt ein Riesenstapel neben meinem Bett – und macht mir ein tierisch schlechtes Gewissen, weil ich mit dem Lesen nicht hinterher komme.“
- „Kaugeräusche können mich wahnsinnig machen. Wenn jemand neben mir eine Möhre knabbert, raste ich innerlich aus! (Manchmal auch äußerlich…)“
- „Ich kann und will einfach nicht mehr in Firmen arbeiten. Die beengenden Strukturen und Hierarchien laugen mich aus.“
- „Wie soll man sich denn in einem Großraumbüro abgrenzen? Dieser Lärm und die Hektik machen mich ganz krank.“

Schön, wenn die diffusen Befindlichkeiten endlich einen Namen kriegen. Und dann können wir gemeinsam gucken, wie man es lernt, gut mit seiner Hochsensibilität umzugehen und sein Potenzial auszuschöpfen.
- „Am liebsten bin ich in der Natur. Ganz alleine oder zu zweit. Aber wie soll ich denn damit Geld verdienen?“
- „Die meisten halten mich für überempfindlich und meinen, ich soll mich nicht so anstellen. Wahrscheinlich haben sie recht. Aber wie soll ich das machen?“
- „Das hab ich bestimmt von meinen Eltern. Meine Mutter war auch immer furchtbar schnell überfordert und ständig gereizt.“
- „Ich ekel mich vor Tomaten und anderen komischen Konsistenzen.“
- „Am Ende eines Tages fühle ich mich oft wie gerädert und möchte niemanden mehr sehen. Noch nicht einmal meinen Partner, obwohl der gar nix dafür kann.“
- „Manchmal hab ich Lust, alles hinzuschmeißen und irgendwohin auszuwandern, wo keine Anforderungen mehr an mich gestellt werden.“
- „Ich leide total an der Oberflächlichkeit der Menschen und hasse Smalltalk. Warum fehlt es so vielen an Tiefe?“
- „Der Pullover ist angeblich total weich und anschmiegsam. Ich möchte ihn mir am liebsten runterreißen, da er unterschwellig piekst und kratzt.“
- „Nach einer Stunde im Einkaufszentrum bin ich total genervt und habe überhaupt keine Energie mehr, um noch irgendetwas zu besorgen.“
- „So schön und ruhig ein Gang durchs Museum generell ist – nach kurzer Zeit kann ich keine neuen Eindrücke mehr aufnehmen, geschweige denn habe ich überhaupt noch Lust dazu, mir weitere Exponate anzusehen.“
Mittlerweile habe ich viele Tipps und Techniken gesammelt und ausprobiert, die ich meinen Klienten nahebringe. Es macht mir einfach Spaß, Stück für Stück individuelle „Survival-Regeln“ zusammenzustellen und so für ein bekömmlicheres Selbstmanagement zu sorgen.

Wenn wir nicht zwischendrin für eine gute „Erhaltungsladung“ sorgen, ist unser Akku schnell in einer Tiefenentladung. Da reicht dann auch kein Wochenende mehr. Oft nichtmal mehr ein Urlaub.
Schließlich bin ich selber hochsensibel und weiß, wo häufig Stolperfallen versteckt sind. Wir Hochsensiblen brauchen einfach verträglichere Rahmenbedingungen als normal Sensible. Es ist zwar nicht immer einfach, sich vor der Reizüberflutung zu schützen – doch mit genügend Selbst(!)einfühlung klappt es immer besser.
Was in unserem persönlichen Einflussbereich liegt, sollten wir unbedingt verbessern. Damit unser Akku nicht einer ständigen Tiefenentladung anheim fällt.
Sie möchten mehr über dieses Thema wissen?
Schicken Sie mir gerne eine E-Mail, dann gucken wir, was zu Ihnen passen könnte.
Ich freu mich auf Sie!
Ein Kommentar zu “Typisch hochsensibel?”