Da ich nicht wirklich aus einer Minimalisten-Familie stamme, finde ich das mit dem Loslassen von Zeug und überzähligen Dingen ganz schön schwierig.
Neidvoll blicke ich auf Leute, die das richtig gut beherrschen und leichtfüßig Dinge in den Müll befördern.
Es scheint sowieso an jeder Ecke Minimalisten zu geben, die das ganz toll können und zu richtigen Ausmist- und Loslass-Experten werden – und dadurch wahnsinnig viel Energie gewinnen und ihr gesamtes Leben umkrempeln.
Nun will ich gar nicht mein ganzes Leben umkrempeln, denn ich finde es ziemlich gut so.
Gleichwohl will ich noch eine ganze Menge Dinge aussortieren
Nach dem Tod meiner sammelfreudigen und so gar nicht minimalistischen Eltern habe ich viel geerbt und konnte mich nach all dem Hickhack mit Haushalsauflösung & Co. noch nicht der nächsten Stufe des Loslassens widmen.
Das soll sich jedoch ändern – spätestens in der Vorweihnachtszeit werde ich meinen Vintage-Fundus erneut verschlanken.
Bis mich ein rauschhafter und energievoller Zustand heimsucht, muss ich allerdings ganz schön Energie investieren. Gerade wenn es um Dinge meiner Eltern geht, ist das ein echter Angang – auch wenn es mir inzwischen immer besser gelingt.
Checkliste als Helferlein
Weil ich von so vielen mitbekomme, dass sie das auch nicht so toll können, habe ich eine Art Checkliste fürs Ausmisten gestaltet. Die darin enthaltenen Fragen habe ich über die Jahre zusammengesammelt.
Die Liste hilft mir immer dann, wenn ich mich mal wieder beim Ausmisten verstrubbelt habe.
Sollten Sie noch tolle Tipps zum Loslassen oder Ausmisten haben – schreiben Sie diesen gerne in einen Kommentar.
Liebe Sabine,
ja, das ist ein heftiges und gleichzeitig sehr spannendes Thema. Entrümpeln überhaupt und wenn es dann noch um die Hinterlassenschaften der Eltern geht, dann hängt da noch mal mehr dran.
Das Grundprinzip bleibt aber dennoch das Gleiche:
Ich habe auch diverse Bücher dazu gelesen (und daraus jeweils verschiedene tolle Aspekte entnommen) uns ja sogar mal eine 77 Tage-Motivations-Challenge zu diesem Thema gemacht. Und dabei auch erlebt, dass es tatsächlich auch ganz viel mit der eigenen persönlichen Entwicklung zu tun hat, wie Kopp-Wichmann auch mal in einem Beitrag in seinem Blog schrieb.
Ich habe dazu auch viele Tipps in meinem Blog geschrieben, falls es dich interessiert.
http://www.zamyat-seminare.de/blog/einzelansicht/2013/12/15/geschafft-und-unendlich-viel-g/
Das ist der letzte Beitrag, aber am Ende findest du alle Links zu den vorherigen. Der mit dem „Gefühlsdurchmarsch“ geht auch sehr in die Richtung, Dinge aus meiner Kindheit etc. Meine Mutter hatte als Kriegsgeschädigte auch ALLES aufgehoben.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und ein freudiges Loslassen.
Zu deiner Liste kannst du vielleicht noch hinzufügen:
Gibt mir dieser Gegenstand eine gute Energie?
Liebe ich ihn?
Und – in diesem speziellen Fall – ist er wichtig, um mich innerlich mit meinen Eltern verbunden zu fühlen?
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Mir fällt noch ein Aha-Erlebnis ein, dass ich noch viele Jahre früher mal hatte bei dem Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“. Da fiel mir vor allem auf, dass ich auch alte Strukturen meiner Mutter übernommen hatte. Die eben in Nachkriegszeiten ALLES aufgehoben haben, weil sie nichts hatten, krumme Nägel wieder gerade gekloppt usw. Und dass ich unbewusst diese Struktur übernommen hatte (das kann man vielleicht noch mal brauchen) und damit Jahrelang meinen Keller mit Kartons vollgestopft hatte, wiel ich ja sicher noch mal umziehen würde. Bis mir dann bewusst wurde, wie unsinnig das ist: Ich nutze jahrelang meinen Keller nicht – statt im Umzugsfalle dann eben Kartons zu mieten oder zu kaufen. Heute gibt es ja alles wieder.
Und was Erinnerungen angeht: Wenn es ganz schöne, besondere, wertvolle sind, dann kann man sicher das ein oder andere aufbewahren. Bei mir ist es ein völlig verbeulter kleiner Becher, mit dem meine Mutter beim Kochen immer Wasser abgemessen hat. Den kannte ich einfach von Kindheit an. Und ich habe von 20-30 Fotoalben eins zusammengestellt mit Fotos aus allen und den Rest- weg…
Gutes Gelingen!!
Liebe Zamyat,
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herzlichen Dank für deinen tollen Kommentar und die ergänzenden Fragen. Besonders die Frage „Ist er wichtig, um mich innerlich mit meinen Eltern verbunden zu fühlen“ finde ich total hilfreich! Ich werde die Liste später ergänzen, vielleicht kommt ja noch was dazu.
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Das Feng Shui-Buch habe ich auch schon 3 – 4 x gelesen, das brauche ich in regelmäßigen Abständen, um nicht wieder im alten Fahrwasser zu landen. Das mit den übernommenen Strukturen passt total. Meine Eltern haben auch alles aufgehoben! Von meinen eigenen Sachen kann ich mich ganz gut trennen. Es ist das Erbe, das mir noch Bauchkneifen macht.
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Ich habe ja zwei große Nachlassflohmärkte direkt auf dem Grundstück meines Elternhauses veranstaltet, wo über 600 Besucher kamen. Die meisten waren fassungslos, was meine Eltern alles (tolles) gesammelt und gehortet haben…und sind zufrieden mit ihren Beutestücken von dannen gezogen. Ich habe mich über jeden gefreut, der sich über die Dinge gefreut hat. Meinte Eltern haben ja in der Tat sehr schöne alte Dinge gesammelt (alte Koffer, Emaille, Gemälde und so vieles mehr).
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Dass es dann solche Dinge wie dein kleiner verbeulter Becher sind, die einem wirklich am Herzen liegen, kann ich auch total nachvollziehen. Ich hüte z. B. einen 50 Jahre alten kleinen Lederhund. Der ist schon so mürbe. Aber er lag immer in den Autos meines Vaters als Glücksbringer. Und nun liegt er in meinem ;o)
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Viele Grüße
Sabine
Moin Sabine,
wir dürfen und auch verschlanken. Nach 9 Monaten nach unserem letzten Umzug müssen wir wieder die Kartons packen. Was kommt mit, was kommt weg, was gibt man weiter oder verkauft es vielleicht? Wir misten wieder aus.
Uns hat sich auch die Frage gestellt, was brauchen wir wirklich?
Interessanter Weise haben wir kürzlich dazu einen tollen Beitrag im TV gesehen. Vielleicht hilft uns da dieser Film weiter: http://www.mystuffmovie.de
Ich kann für meinen Teil nur sagen, weniger materieller Besitz macht frei und flexibel. Außerdem ist die Angst vor Verlust und die Befürchtung einen gewissen Lebensstandard nicht halten zu können deutlich geringer.
Wir sollten alle etwas freier werden…
Grüße
Ulrich
Moin Ulrich,
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schön, dass du hier mitliest. Und danke für den Film, der klingt spannend!
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Ich glaube auch, dass man sich mit weniger Besitz freier fühlt. Angst davor, einen gewissen Lebensstandard nicht halten zu können, habe ich nicht. Denn ich weiß ja, dass ich mit wenig auskommen kann. Und irgendwie freue ich mich schon auf den Herbst und die Zeit vor Weihnachten, wenn ich Dinge in neue Hände gebe.
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Es bleibt einfach ein Dauerbrenner-Thema :o)
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Euch einen guten Umzug. Ich hatte ja schon mal das Vergnügen, einen eurer Hausflohmärkte zu besuchen. Den Mercedes-Regenschirm von euch habe ich immer noch ;o)
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Herzliche Grüße
Sabine
Noch zwei weitere Bücher zum Entrümpeln, passen nicht ganz so zum Thema „Elternhaus“, aber vielleicht auch doch. Jedenfalls habe ich aus ihnen auch noch weitere Impulse bekommen.
Einmal „Magic Cleaning“ – das Prinzip ist genial und hilft mir am allermeisten, auch wenn die Autorin einen an der Klatsche hat :-). Und zuletzt das E-Book: Buddha räumt auf- das fand ich auch noch mal toll, weil es auch noch mal neue Aspekte für mich rein brachte.
Hahaha, Magic Cleaning habe ich auch gelesen. Die Autorin ist in der Tat sehr schräg :oD
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Seit der Lektüre des Buches faltet mein Mann seine T-Shirts, wie dort beschrieben. Meine T-Shirts schaffen diese Faltung nicht, sie krumpeln sich so gefaltet immer wieder ungut zusammen.
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Das Buddha-Buch guck ich mir mal an, Danke für den Tipp. Und in deinem Blog werde ich auch noch herumstöbern.
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Zum Thema Elternhaus habe ich jüngst dieses Buch gelesen, das fand ich ganz gut und hilfreich:
http://www.verlag-kreuz.de/buecher/details?k_tnr=61248
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Vielen Dank nochmal für die vielen Tipps!
Liebe Sabine,
Ausmisten reinigt die Seele.
http://ulrikezecher.de/erfolg-und-selbstwert/wie-ich-erst-meinen-keller-und-dann-mein-business-entruempelt-habe/
Schöne Grüße aus Düsseldorf,
Ulrike
Liebe Ulrike,
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danke für die wertvollen Impulse.
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Ich bekomme schon wieder Lust auf den Herbst, denn da werde ich viele Sachen loslassen. Neulich habe ich eine Kommode von T-Shirts befreit, die nur „so lala“ sind. Jetzt ist die Kommode herrlich erfrischt und übersichtlich.
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Dann wäre da noch diese teure Jack Wolfskin-Fleece-Jacke. Sie erinnert mich an eine Zeit, an die ich nicht mehr erinnert werden möchte. Daher habe ich beschlossen, dass diese Jacke bald jemand anderen wärmen wird. Sie liegt noch im Wäschekorb, damit ich sie erfrischt weitergeben kann ;o)
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Herzliche Grüße
Sabine
Deine Checklist ist super. Mit so viel Liebe gemacht!
Danke, das freut mich ;o)
Stimmt! Diese Liste ist wunderbar und hilfreich, irgendwie so einfach und doch genial! Wunderbar auch, dass ich auf diese Seite gestoßen bin. Befinde mich seit 4 Wochen im Renovierungs- und Aufräumwahn. In meinem Arbeitszimmer dauert das Aufräumen besonders lange, da ich wirklich jeden Ordner (!) in die Hand nehme, aus- und neu sortiere und Berge von Papier und Büchern wegwerfe oder verschenke. Es lichtet sich so langsam und trotzdem könnte es gerne mehr sein. Aber: gut Ding will Weile haben und ich tue mich – wie ihr alle – auch schwer mit dem Loslassen. Aber: ICH BIN EINE MEISTERIN, DIE ÜBT!!!! :-)) In diesem Sinne: Gruß an alle. Milla
Liebe Milla,
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vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass dir die Liste hilft, deinen Renovierungs- und Aufräumwahn zu überstehen. Eine „Meisterin, die übt“ finde ich ein tolles Bild.
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Du fühlst dich bestimmt jetzt schon herrlich geklärt – was meinst du, wie toll es sich anfühlt, wenn du fertig bist!
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Weiterhin frohes Loslassen.
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Viele Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
ich rolle meine T-Shirts, Handtücher, Hosen mitttlerweile auf – Magic Cleaning. :)
hihi, hat sich bei mir leider nicht bewährt. Dafür hab ich eine tolle „Patentfaltung“ für Handtücher von der Mutter eines Freundes übernommen, die sehr Platz sparend ist.
Liebe Sabine,
deine Liste ist klasse. Deinen Blogartikel werde ich gleich mal für meine Leser in die Welt schicken.
Was auch noch gut beim Entrümpeln hilft, sind die folgenden Gedanken:
Nur weil etwas (noch) gut ist, muss es nicht gut für mich sein.
Nur weil ich etwas als nicht (mehr) gut für mich erkannt habe, bin ich nicht schlecht.
Viel Spaß weiterhin beim Aussortieren.
Birgit
Liebe Birgit,
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herzlichen Dank für deinen Kommentar bei mir im Blog. Und toll, dass du ihn an deine Leser weiterleiten wirst.
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Deine Ergänzungen finde ich sehr wertvoll. Schließlich sind wir und unsere Befindlichkeiten (die wir mit diesem „Etwas“ haben) entscheidend. Entscheidend dafür, wie es uns damit geht und was mit uns macht.
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Dein Blog sieht spannend aus, gleich mal abgespeichert für die nächste Kaffee-Stöberpause.
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Herzliche Grüße
Sabine