Als ich kürzlich auf Twitter fragte, wer mich denn wohl auf der Vernissage zu „Dialog mit dem Ende“ besuchen möchte, entstand folgender Dialog:
Krieg und Freitag ist Comiczeichner. Im echten Leben heißt er Tobias Vogel. Ich folge ihm schon seit 2017 auf Twitter. Sein Humor trifft mit voller Wucht mein Humorzentrum. Doch ich mag auch die Melancholie seiner Figuren, ihren Scharfsinn und ihre Klugheit.
Als hochsensible und überwiegend introvertierte Persönlichkeit mag ich besonders deren Auseinandersetzung mit dem Alltag. Situationen, die für extrovertierte Menschen total easy sind, sind für die Figuren von Krieg und Freitag die Hölle.
Eine meiner Lieblingsbands ist Tocotronic
Der Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow sagte mal in einem Interview:
„Ich bin relativ wenig belastbar und, wie Yves Saint Laurent einmal gesagt haben soll, „bereits mit dem Nervenzusammenbruch geboren.“
In seiner Aussage habe ich mich sofort wiedererkannt. Und in den Strichmenschen von Krieg und Freitag auch. Auch sie sind mir sehr nah.
So kam es also, dass mich Tobias „Krieg und Freitag“ Vogel zusammen mit Frau und Kind bei der Vernissage besuchte. Doch bereits einige Tage zuvor trafen wir uns schon auf leckeren Kaffee und Kuchen im Café La Petite Rue, um uns erstmal persönlich zu beschnuppern.
Wir stellten viele Gemeinsamkeiten fest:
Die Liebe zu gutem Kaffee und „Dörtschn“.
Die Liebe zu guter Musik, u. a. Tocotronic.
Die Liebe zum schnellen und minimalistischen Zeichenstrich.
Die Liebe zu Ironie und lakonischem Humor.
Das Genervt sein von schlaumeierischen Sprüchen und „gut gemeinten“ Ratschlägen.
Zudem wohnen wir im gleichen Stadtteil.
Wir zeichneten zusammen ein paar Crossover-Cartoons. In Nullkommanix hatten wir uns zeichenmäßig die Bälle zugespielt. Ich wurde Zeuge, wie schnell Tobias Vogel Gags kreieren kann.
Als Existenzgründungsberaterin (leider biete ich diese Tätigkeit aufgrund meiner Erkrankung nicht mehr an) und Coach juckt es mich immer in den Fingern, wenn ich das Potential von Menschen erkenne.
Ich mag unkonventionelle Gründungen und ich mag es, wenn sich Menschen trauen, sich damit selbstständig zu machen.
Immer wieder begegnen mir talentierte und witzige Menschen, die oft geistig unterfordert in muffigen (Büro)jobs ausharren. Der Grund: ein regelmäßiges und einigermaßen sicheres Einkommen. So erlebe ich immer wieder, dass Potentiale nicht abgerufen werden.
Wie Pflanzen, die im falschen Boden hocken und mangels Licht und Sonne nicht aufblühen können.
Auch ich hatte lange Jahre nicht den Mut und die Möglichkeit, mich aus den finanziellen Fängen des Konzerndaseins zu befreien – bis ich mich vor gut 10 Jahren nach einem Burnout selbstständig machte. Seitdem mache ich endlich genau das, was mich wirklich interessiert und geistig nährt. Und oh Wunder: auch finanziell.
Der einzige Preis, den ich für mein wunderbares Freiberuflerinnen-Dasein zahle, ist die Unsicherheit, dass es auch Zeiten mit geringem oder gar keinem Einkommen gibt. Die habe ich immer dann, wenn ich aufgrund meiner Erkrankung nicht arbeiten kann.
Doch alles andere an der Selbstständigkeit finde ich einfach perfekt. OK, außer vorbereitende Buchhaltung und Steuergedöns und sowas. Aber sonst: ich möchte nie mehr angestellt arbeiten!
Und Tobias Vogel möchte gerne vom Zeichnen leben können.
Daher war ich sofort Feuer und Flamme, Krieg und Freitag zu interviewen.
Zudem möchte ich ihm dabei helfen, noch möglichst viele Stimmen für den Grimme Online Award zu gewinnen, für den er nominiert ist. Wie das geht, erkläre ich euch unterhalb des Interviews.
Und natürlich möchte ich auch ein bisschen damit angeben, dass er in meinem Blog zu Gast ist.
Das Interview haben wir via E-Mail-Ping-Pong geführt. Sprich: Ich schickte ihm Stück für Stück meine Fragen und er antwortete mit einem Cartoon.
Los geht’s:
DAS INTERVIEW
1. Wenn mich jemand fragt „Krieg und Freitag, wer issn das?“ Was sollte ich ihm am besten antworten?
2. Wie sieht ein typischer Tag im Leben von Krieg und Freitag aus – mit und ohne Elternzeit?
3. Wie sähe ein idealer Tag im Leben von Krieg und Freitag aus?
4. Wie reagieren deine Kollegen auf deine Comics?
5. Warum wäre es für dich gut, den Grimme Award zu bekommen?
6. Was kann ein Einzelner tun, um dich zu unterstützen?
Und was hat er davon?
7. Welche drei Dinge möchtest du anderen Menschen gezielt in den Kopf pflanzen können?
8. Über welche Themen sprichst du momentan am liebsten?
9. Wofür möchtest du später mal erinnert werden?
10. Zehn Dinge, die dir das alltägliche Leben schwer machen:
Zehn Dinge, die dir das alltägliche Leben schön machen:
So könnt ihr Tobias Vogel eure Stimme für den Grimme Online Award schenken: BITTE BIS 12.6., dann ist Schluss mit lustig!
- Ihr klickt auf diese Seite
- Dann scrollt ihr etliche Male nach unten (wenn ich richtig gezählt habe, ist er Nr. 27), bis ihr Krieg und Freitag findet
- Unten links ist ein kleines Kästchen, da setzt ihr euren Haken
- Dann ganz nach unten scrollen
- Kurz eure Kontaktdaten angeben und einen Haken setzen, wenn ihr an der Verlosung teilnehmen wollt
- Absenden
- Fertig!
Infos zu Krieg & Freitag auf einen Blick:
Vorgestellt: Krieg und Freitag auf Kotzendes Einhorn
Krieg und Freitag für den Grimme Online Award nominiert
Krieg und Freitag im Morgen Magazin des ZDF vom 6.6.2019
Krieg und Freitag auf Twitter, Instagram und Facebook
Podcast mit Krieg und Freitag & Egon Forever!
Krieg und Freitag Merchandise
Krieg und Freitag zeichnet Menschenkette gegen die Ereignisse in Chemnitz
Chemnitz-Krawalle: So kreativ protestiert ein Zeichner „gegen Nazis“
Unter dem Hashtag #ichgebeauf könnt ihr Sonntags auf Twitter, Instagram und Facebook gemeinsam mit einer großen Comunity mitzeichnen.
Co-Trainerin ist stolze Besitzerin eines Original-Cartoons. Dafür hat sie gerne ihr Taschengeld geopfert. Denn wenn Krieg und Freitag berühmt ist, sind wir mit diesem Bild finanziell aus dem Schneider.
PS.
Das mit der „Cindy Lauper des schlecht gezeichneten Comics“ ist nicht von mir. Das steht so auf dem Facebook-Profil von Krieg und Freitag.
